Für jede Frau beginnt irgendwann die Zeit des Wechsels, die „Wechseljahre“ oder medizinisch ausgedrückt, das Klimakterium. Auch wenn es eigentlich nur darum geht, dass in dieser Zeit die Eierstöcke langsam ihre Tätigkeit einstellen, passiert doch viel mehr mit unserem Körper. Man kann diese Zeit auch ein wenig mit der Pubertät vergleichen. Und genau wie diese Zeit, umfassen die Wechseljahre mehrere Jahre, in denen sowohl auf der körperlichen wie auch auf der gefühlsmäßigen Ebene viel passiert.
Ob Sie dies allerdings als beschwerlich oder als Bereicherung erleben, ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Ca. 1/3 aller Frauen haben in den Wechseljahren überhaupt keine Beschwerden, 1/3 aller Frauen haben Beschwerden, die sie zwar beeinträchtigen, aber nicht als krankhaft empfinden und 1/3 der Frauen haben so starke Beschwerden, dass sie sich medizinische Hilfe wünschen.
Die Schulmedizin bietet uns Frauen schnell eine Hormontherapie an, mit der Begründung, dass keine Frau auf die Segnungen der modernen Hormontherapie verzichten sollte. Dabei lassen sich die meisten Beschwerden gut und sicher mit naturheilkundlichen Therapien behandeln. Auch wenn nicht immer totale Beschwerdefreiheit erzielt werden kann, so kann den meisten Frauen soweit geholfen werden, dass sie sich wieder wohl und „normal“ fühlen.
Symptome in den Wechseljahren
Am Anfang stehen zunehmende Menstruationsbeschwerden. Was einmal regelmäßig war, ist jetzt mit schöner Regelmäßigkeit unregelmäßig. Die Menstruation kann für Monate weg bleiben, um danach mit umso größerer Heftigkeit aufzutreten. Einige Frauen bekommen dann so starke Blutungen, das sie teilweise arbeitsunfähig sind und sogar eine Ausschabung brauchen.
Dann kommen natürlich die berühmten Hitzewallungen, gefolgt von Schweißausbrüchen. Das kann nur nachts auftreten, oder auch am Tage. Ein paar Mal pro Tag bis zu fast ständig.
Viele Frauen klagen auch über Schlafstörungen, anfallsweise auftretendes Herzrasen, abnehmende Energie und Stimmungsschwankungen. Die Konzentration ist eingeschränkt und der Kopf fühlt sich manchmal richtig benebelt an. Auch wenn die bestehende Beziehung vielleicht sehr gut und liebevoll ist, bemerken dennoch viele Frauen ein deutliches Abnehmen ihrer Lust.
Auf der körperlichen Ebene verändert sich unsere Haut. Sowohl die Gesichts- und Körperhaut, wie auch alle Schleimhäute werden dünner und trockener. Gerade im Bereich der Scheidenschleimhaut führt dies häufig zu unangenehmen Gefühlen beim Geschlechtsverkehr und auch immer wieder zu Infektionen. Auch die Blase wird empfindlicher und es stellt sich häufig eine mehr oder weniger starke Blasenschwäche ein.
Dass die zunehmenden Gelenkschmerzen auch etwas mit den Wcchseljahren zu tun haben könnten, ist Ihnen vielleicht gar nicht klar. Und dann verändert sich natürlich das Gewicht. Es geht langsam aber stetig nach oben und häufig stellt sich jetzt auch ein Bluthochdruck ein.
Haben die Wechseljahre eigentlich einen Sinn, oder sind sie einfach ein Planungsfehler ? Sind wir nach den Wechseljahren eben doch ein Hormonmangelwesen und sollten uns über die Möglichkeit einer hochdosierten Hormonersatztherapie freuen ?
Unsere beste Freundin in den Wechseljahren : die Nebennieren
Grundsätzlich kann man sagen, dass unser Körper perfekt auf alle Phasen im Leben eingestimmt ist. Also auch auf die Zeit nach unserer Fruchtbarkeit. Wenn also die Eierstöcke nach und nach ihre Tätigkeit einstellen, gibt es doch Ersatzquellen für die von uns benötigten Sexualhormone. Das sind vor allem die Nebennieren und dann aber auch das Fettgewebe. Und, ganz wichtig, unsere Körperzellen stellen sich auch darauf ein, mit weniger Sexualhormonen weiterhin gut zu funktionieren. Das ganz große Problem unserer Zeit ist jetzt aber, dass wir permanent im Stress sind und dadurch unsere Nebennieren ständig Stresshormone bilden müssen und dadurch weniger die Möglichkeit haben, Sexualhormone zu bilden. Wenn eine Frau nun einfach Hormone nimmt ( auch wenn es bioidentische Hormone sind ) verfestigt sie ihr ungesundes Verhalten noch. Durch die von außen zugeführten Hormone kann sie die Auswirkungen ihres ungesunden, stressigen Lebens „vertuschen“. Deswegen ist es mir so wichtig, meine Patientinnen, also Sie, aus ihrem Stress herauszuholen. Sie in die Entspannung zu bringen und vor allem, Ihre Nebennieren zu behandeln. Dann greifen alle anderen Therapien auf einmal gut und die meisten Frauen brauchen keine Hormone mehr einzunehmen.
Ich finde einen Gedanken sehr schön, den mir einmal eine liebe Freundin und Kollegin, die mit traditioneller chinesischer Medizin arbeitet, erklärt hat. Dort sagt man, dass mit dem Versiegen der Menstruationsblutung ein neuer Meridian entsteht. Er verläuft von der Gebärmutter zum Herzen und bringt uns Frauen eine neue Weisheit :-).
Man sollte auch bedenken, dass in vielen Länder dieser Welt Frauen überhaupt nicht unter den Wechseljahren leiden, obwohl sich hormonell genau das Gleiche bei ihnen einstellt. Aber, so eigenartig es auch sein mag, die Heftigkeit der Beschwerden hat auch etwas mit der Sicht auf das Alter zu tun. Wenn es nämlich ein erstrebenswerter Zustand ist, der Weisheit, Respekt und Ansehen in der Gemeinschaft verspricht, dann ist es eine Zeit, auf die eine Frau eher erwartungsvoll als furchtsam blickt.
Behandlung von Wechseljahrsbeschwerden :
Nun können wir hier leider nicht unsere ganze Gesellschaft verändern. Aber, wir haben in unserem traditionellen Arzneimittelschatz eine große Anzahl von bewährten Heilpflanzen, die viele Beschwerden deutlich verbessern. Allerdings reicht es häufig nicht aus, statt der täglichen Hormongabe jetzt ein paar Tees oder Tropfen einzunehmen. Frauen müssen auch ihre Lebensweise verändern wollen. Frauen, die beim Sport und in der Sauna aktiv schwitzen, leider weniger unter den typischen Hitzewallungen. Auch die Ernährung sollte jetzt langsam umgestellt werden. Je vollwertiger und pflanzlicher, desto besser.
Dann lassen sich viele Beschwerden durch die Ohrakupunktur günstig beeinflussen. Je nachdem, welche Beschwerden bei Ihnen im Vordergrund stehen, bieten sowohl die Pflanzenheilkunde wie auch Homöopathie den meisten Frauen eine gute Hilfe an. Meistens braucht eine Frau allerdings ein wenig Geduld, damit sie wirklich von diesen Heilmitteln profitieren kann. Aber dann hat sie es selber in der Hand, wie es ihr und ihrem Körper geht.
Die wichtigsten Pflanzen für Frauen in den Wechseljahren:
Die Alleskönnerin, der Frauenmantel, kann durch die ganzen Wechseljahre begleiten. Am Beginn ist auch der Mönchspeffer eine gute Unterstützung. Vielen Frauen ist die Traubensilberkerze ein Begriff, weniger der sibirische Rhabarber. Für die späteren Wechseljahre ist aber auch der Granatapfel oder der Rotklee als sanfte Östrogenlieferanten eine gute Hilfe. Sanddornkernöl ist eine gute Hilfe bei trockenen Schleimhäuten und mit dem Hopfen hat man nicht nur ein bewährtes Mittel bei Schlafstörungen sondern auch einen sanften Östrogenlieferanten.
Wenn Sie genau dies möchten, sind Sie gut in meiner Praxis aufgehoben. Es ist mir ein Herzensanliegen, Frauen wie Sie auf Ihrem Weg durch diese turbulente Zeit zu begleiten und Ihnen dadurch einen guten Start in eine neue, erfüllende Lebensphase zu ermöglichen.