Viele Frauen fragen sich, wann wohl der richtige Zeitpunkt für ein Kind ist. Es gilt, denn richtigen Mann zu treffen, die berufliche Karriere in Schwung zu bringen und das eigene Leben so zu gestalten, wie es den erträumten Wünschen entspricht.  Dabei vergessen viele Frauen ( und ihre Männer ) dann leider, dass wir uns zwar bis ins hohe Alter gesund und fit halten können. Nur, die Eierstöcke altern eben, entsprechend unserem realen Alter. Und auch die Spermaqualität nimmt mit zunehmenden Alter deutlich ab !

 

Eine Frau mit Anfang zwanzig braucht durchschnittlich drei Zyklen um schwanger zu werden. Bei einer Frau mit Ende dreißig sieht die Welt dann allerdings schon anders aus. In diesem Alter haben viele Frauen keine regelmäßigen Eisprünge mehr. Obwohl der Zyklus vielleicht noch ganz regelmäßig bei 28 Tagen liegt. Allerdings haben in diesem Alter viele Frauen schon leichte bis mittlere prämenstruelle Beschwerden und auch der Menstruationszyklus hat sich häufig auf 26 Tag verkürzt. Grundsätzlich ist das zwar kein Problem. Aber nur, wenn  die zweite Zyklushälfte ungefähr 14 Tage beträgt. Und das ist häufig nicht mehr der Fall. Die Frauen haben häufig einen leichten bis mittleren Progesteronmangel und der verhindert dann eine Schwangerschaft.

Bei Frauen in diesem Alter muss eine noch gründlichere Diagnostik gemacht werden, damit man auch wirklich alle Gründe  erfassen kann, die eine Schwangerschaft verhindern. Und, ganz wichtig, Frauen in diesem Alter brauchen einfach mehr Geduld bei dem Thema Kinderwunsch.

Die gute Nachricht ist aber, dass immer wieder Frauen mit schlechten AMH-Werten und / oder höherem Alter auf natürlichem Wege schwanger werden.

Allerdings gibt es für mich in meiner Praxis Grenzen, bis zu denen ich Frauen Hoffnung auf eine natürliche Schwangerschaft mache. Bei den meisten Frauen liegt die Altersgrenze bei 42 bis 43 Jahren. Obwohl immer wieder Frauen mit Mitte vierzig schwanger werden, ist das doch sehr, sehr selten. Meistens sind es dann auch ungeplante Schwangerschaften, wo Frauen vergessen haben, zu verhüten. Sie haben sich also keinen inneren Stress gemacht.

Eine Frau sollte immer überlegen, ob sie mit Anfang vierzig noch die Nerven und die Kraft für schlaflose Nächte hat. Denn es geht ja nicht nur darum schwanger zu werden. Es geht darum, keine Fehlgeburt zu bekommen ( und die Fehlgeburtsrate liegt bei Frauen mit 45 Jahren bei 50 % ! ), kein behindertes Kind zu bekommen ( was ja durch eine Fruchtwasseruntersuchung aufgedeckt wird, die Frau aber dann vor die Konsequenz einer späten Abtreibung stellt ) und dann auch die ganze anstrengende Kleinkinderzeit zu überstehen. In einem Alter, wo gleichaltrige Freundinnen anfangen, wieder Zeit für sich selber zu haben und vielleicht beruflich noch einmal neu durchstarten. Und, Frauen gehen nun einmal mit Mitte bis Ende vierzig in die Wechseljahre. Diese Zeit mit einem Kleinkind zu durchlaufen ist für die betroffenen Frauen nicht einfach. Sowohl körperlich wie auch seelisch. Denn, die Wechseljahre sind für Frauen der Beginn einer neuen Lebensphase, die von mehr Unabhängigkeit und Selbstständigkeit geprägt ist. Die „Nestbauhormone“ fehlen dann irgendwann und eigentlich sollten Frauen sich dann in neue Bereich vorwagen. Das kann ein großes Abendteuer sein. Dafür muss eine Frau  aber auch innerlich freier sein und nicht mehr der Kleinkindbetreuungsphase sein.

Dies gilt es zu bedenken, wenn Frauen überlegen, wann für sie eigentlich der richtige Zeitpunkt für eine Familiengründung ist.