Zyklusmonitorung : zur Verhütung und bei Kinderwunsch
Wenn es darum geht, herauszufinden wann eine Frau ihren Eisprung hat, gibt es mehrere Methoden. Die ungenaueste, aber dennoch sehr beliebte, sind unterschiedlichste Apps, die man bequem auf sein Handy laden kann und dann seine Zyklusdaten eingibt. Die angezeigten fruchtbaren Tage sind allerdings nur rechnerisch gesehen fruchtbar und müssen mit der Wirklichkeit gar nichts zu tun habe.
Dann gibt es noch die Urinsticks, die über die LH-Ausschüttung den bevorstehenden Eisprung anzeigen. Auch hier ist es leider nicht so genau, wie es viele Frauen erhoffen. Denn, der Stick zeigt nur an, ob eine entsprechende Menge luteinisierenden Hormons ausgeschüttet und dann ab erreichen der Nierenschwelle mit dem Urin ausgeschieden wird. Ob das Eibläschen tatsächlich aufplatzt oder nicht kann diese Methode nicht anzeigen. Das ist allerdings eher ein Problem für Frauen mit Kinderwunsch.
Und dann gibt es noch die Temperaturmethode. Hier wird die morgendliche Aufwachtemperatur gemessen und zusätzlich häufig auch die Konsistenz des Zervixschleims (der sich vor dem Eisprung deutlich verflüssigen soll ) beobachtet. Im Prinzip ist diese Methode sehr gut, nur ist sie aufwendig und hat leider einige Fehlerquellen. Sobald eine Frau im Schichtdienst arbeitet und nicht immer zur gleichen Zeit aufsteht, vielleicht gerade eine Erkältung hat oder sehr im Stress ist, verändert sich die morgendliche Aufwachtemperatur.
Seit einem Jahr gibt es jetzt den Ovularing (www.ovula.com ) auf dem Markt. Damit können Frauen sehr exakt ihren Eisprung bestimmen. Der Ovularing wird von den Frauen genauso wie ein Nuva-Ring in der Scheide getragen. Wenn er richtig sitzt, merkt die Frau wirklich überhaupt nichts. In diesen Ring integriert ist ein kleines Thermometer, welches alle fünf Minuten die Körperkerntemperatur misst und speichert. Zusammen mit dem Ring bekommen die Frauen auch ein Auslesegerät und Anschluss für Ihren Computer zugeschickt. Wenn dann die Daten aus dem kleinen Thermometer ausgelesen werden, und online in das entsprechende Computerprogramm eingespielt werden, kann ganz genau dargestellt werden, wann eine Frau ihren Eisprung hatte. Dabei stellt sich dann teilweise heraus, dass der Eisprung später oder früher stattgefunden hat, als die Frau vermutet hatte. Oder, dass sie überhaupt einen Eisprung hatte. Das ist ganz besonders für Frauen mit PCO-Syndrom wichtig. Denn hier finden die Eisprünge meist deutlich verspätet statt. Und, ganz wichtig, man kann dann sehr genau sehen, ob die zweite Zyklushälfte lang genug ist. Nach drei Zyklen kann das Computerprogramm auch ausrechen ( und zwar anhand der wirklichen, individuellen Daten einer Frau ) wann ein Eisprung zu erwarten ist. Es kann sogar dargestellt werden, ab wann die fruchtbare Zeit beginnt ( anhand des präovulatorischen Temperaturanstieges ).
Meiner Praxiserfahrung nach ist das eine sehr genaue und einfache Methode, um Eisprünge wirklich darzustellen. Das erhöht die Chancen für eine Empfängnis um Einiges. Aber, nicht nur Frauen mit Kinderwunsch, sondern genauso Frauen, die hormonfrei verhüten möchten, finden hier eine Alternative. Der Ovularing trägt sich genauso einfach wie der Nuva-Ring, der ja von vielen Frauen gerade wegen seiner Anwenderfreundlichkeit ausgesucht wird. Allerdings sollten sich Frauen, die auf eine solche Methode setzten darüber im Klaren sein, dass auch ein Nuva-Ring eine hormonelle Verhütung mit all ihren möglichen Nebenwirkungen bedeutet. Natürlich gibt es viele Frauen, die damit glücklich und zufrieden sind. Aber, diese Frauen suchen ja auch keine Alternative. Für Frauen, die also auf der Suche nach einer Methode sind, einfach und sicher ihren Eisprung festzustellen, ist meiner Meinung nach der Ovularing eine seriöse und fundierte Methode. Leider ist das System nicht ganz kostengünstig, beweg sich aber im Rahmen von Persona und anderen Zykluscomputern. Es ist für die Frauen nur einfacher in der Anwendung. Und, das ist ja auch eine nicht unerhebliche Tatsache.